Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Von Anfang an diene ihr dieses Motto als unternehmerischer Wegweiser, sagt Alexandra Stummer, Inhaberin der Textilreinigung Stummer. Diese bodenständige Haltung habe sich besonders während der Pandemie bewährt. So konnte der Familienbetrieb in neue Technologie investieren und ungeahnte Entwicklungssprünge machen.

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Alexandra Stummer: „Wir haben es geschafft, ein großartiges Team zu finden und zu bilden.“ – © Stummer

Gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Christoph Mayer lenkt die Textilreinigermeisterin seit 2003 die Geschichte der Textilreinigung Stummer GmbH im österreichischen Mistelbach. „Dank unserer Investitionen, im Jahr 2018 und während der Covid-19-Pandemie, haben wir entscheidende technologische Fortschritte erzielt: durch Lösemittelrückgewinnung, kurze Chargenzeiten und die Möglichkeit, innovative Textilen zu bearbeiten“, so die Inhaberin des österreichischen Traditionsunternehmens.

Die Modernisierung habe zwar den bürokratischen Aufwand erhöht, jedoch zu einer bis dahin kaum vorstellbaren Weiterentwicklung geführt. Dieser Prozess werde fortgesetzt, unter anderen durch Investitionen in Batteriespeicher und in die Prozesskühlung mittels Wärmepumpe. „Wir sind nach wie vor ein kleines Unternehmen mit sechs Mitarbeitenden an unserem Produktionsstandort in Mistelbach“, sagt die Chefin eines eingespielten Teams, der Ehrlichkeit und Verbindlichkeit wichtig sind. Dies seien grundlegende Qualitäten, die eine Führungskraft in einem Familienbetrieb mitbringen müsse, um Akzeptanz und Vertrauen zu gewinnen und zu erhalten.

Darüber hinaus sei ausreichend Feingefühl erforderlich, um Entscheidungen durchzusetzen und in Veränderungsprozessen alle mitzunehmen. „Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder erfahren, wie wichtig es ist, unserem Team kontinuierliche Aufmerksamkeit zu widmen und in schwierigen Situationen die Balance zu wahren. Ich bin in meine Führungsrolle hineingewachsen.“

1973 gründeten ihre Eltern Anna und Erwin Stummer die Textilreinigung Stummer, die sie bis 1984 in einem kleinen, gemieteten Geschäft betrieben. Sie erwarben schließlich ein eigenes Grundstück und verlegten den Betrieb an den heutigen Standort, um die Voraussetzung zur Expansion zu schaffen. In der Zeit von 1984 bis 1992 wurde die Produktion nach und nach vergrößert, im Jahr 1992 durch einen weiteren Umbau, um die Installation größerer Maschinen zu ermöglichen.

Der Start in die Branche

Vier Jahre später legte Tochter Alexandra Stummer die Meisterprüfung im Textilreinigungsgewerbe ab und stieg offiziell in den Familienbetrieb ein. Nachdem sich die Eltern im Jahr 2003 zurückzogen, führte Alexandra Stummer den Betrieb gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Christoph Mayer. „Im Zuge des Generationswechsels haben wir unser Angebot um Wäscherei-Dienstleistungen erweitert, zwei Annahmestellen in Gänserndorf und Poysdorf eröffnet und dadurch unser Einzugsgebiet vergrößert.“

Die neue Doppelspitze veränderte vieles, an der Qualitätstradition der Textilreinigung Stummer hielten sie fest und knüpften nahtlos daran an. Wie ihre Eltern vertraute Alexandra Stummer in die Netzwerkkompetenz und die fachliche Unterstützung der Europäischen Forschungsvereinigung für innovative Textilpflege. „Unser Betrieb ist seit 30 Jahren in der EFIT. Der Zugang zu Informationen und Vorträgen auf diversen Veranstaltungen waren für mich ausschlaggebend. Ich habe nie einen Bericht ausgelassen, ob über Warenkunde oder Textilpflegewissen allgemein.“ Für Kunden bedeutet das: Die Textilreinigung ihres Vertrauens ist technisch und fachlich zeitgemäß aufgestellt und arbeitet, wie die Chefin betont, so nachhaltig, wie man es von einer modernen Textilreinigung erwarten darf.

„Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder erfahren, wie wichtig es ist, unserem Team kontinuierliche Aufmerksamkeit zu widmen.“

Alexandra Stummer

„Unsere Kunden können sich allerdings nur schwer vorstellen, mit welchem Ausmaß an Technologien wir im Hintergrund arbeiten, wenn sie unsere Putzerei betreten. Dazu gehört, dass unser Strom von einer Photovoltaikanlage eingespeist wird und wir die modernere Nassreinigungstechnik einsetzen. All das ist von außen nicht unbedingt ersichtlich.“

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Alexandra Stummer: „Den meisten ­Umsatz machen wir mit Privatkunden, unser Schwerpunkt liegt aktuell in der Pflege anspruchsvoller Oberbekleidung für Festivitäten wie Hochzeiten, Bälle
und Taufen.“ – © Stummer

Unabhängig davon ist Nachhaltigkeit für sie und ihren Geschäftspartner ein wirtschaftliches Muss und unternehmerische Verpflichtung. „Wir sehen Wasser als eines der wichtigsten Elemente der Natur. Unsere Innovation ist es, das Wasser, das wir für die Reinigung verwenden, wieder gesund in die Natur zurückzuleiten. So werden bei uns nicht nur Kleider schnell und sorgfältig gereinigt, sondern auch die Ressourcen unserer Umwelt geschont.“ Das erfahren die User auf der Unternehmenswebsite und lesen hier ebenfalls, dass die Textilreinigungsbranche zum Umweltschutz beiträgt, soweit Betriebe so gewissenhaft arbeiten, wie es die Textilreinigung Stummer tut.

„Ja, wir versuchen besonders ressourcenschonend zu arbeiten“, ergänzt Alexandra Stummer im Gespräch: „Die Vorwärmung unseres Waschwassers erfolgt durch den Einsatz eines Wärmetauschers, der wiederum von der Abwärme des Dampferzeugers profitiert. Außerdem wird das gereinigte Spülwasser für den nächsten Waschzyklus wiederverwendet. Auf diese Weise wird nahezu keine zusätzliche Energie für die Erwärmung des Waschwassers verbraucht. Wir sind sehr stolz auf diese nachhaltige Praxis!“

Der Qualitäts-Tradition verpflichtet

Sichtbar und fühlbar ist die Reinigungsqualität, die der fashionCare-Betrieb durch sein Qualitätsmanagement garantiert. Die Textilreinigung Stummer bietet das komplette Programm, inklusive der Pflege von Heimtextilien, Leder, Pelzen und Teppichen. „Darüber hinaus bearbeiten wir Textilien aus Hotellerie und Gastronomie sowie die Bekleidung von Feuerwehr und Rettungsdiensten.

Seit vielen Jahren kooperieren wir ausgezeichnet mit der Wäscherei Schöberl aus Hollabrunn und der Leder- und Teppichreinigung Stepanek aus Guntramsdorf. Den meisten Umsatz machen wir mit Privatkunden, unser Schwerpunkt liegt aktuell in der Pflege anspruchsvoller Oberbekleidung für Festivitäten wie Hochzeiten, Bälle, Taufen und so weiter. In diesem Bereich ist uns nichts zu heikel“, verrät die humorvolle Textilreinigermeisterin, die eigentlich Lehrerin werden wollte.

Als kleines Mädchen habe sie diese Rolle mit Begeisterung gespielt, den erhobenen Zeigestab in der Hand. Ohne Zeigestab, stattdessen mit Empathie und dem Bewusstsein, wie relevant qualifizierte und motivierte Mitarbeitende für den Erfolg sind, pflegt sie ihre Leidenschaft, Wissen weiterzugeben nun in ihrem Betrieb. „Wir haben es geschafft, ein großartiges Team zu finden und zu bilden.

„Es berührt mich, wenn Menschen, die einst als Kinder vor dreißig Jahren zu uns kamen, nun mit ihren eigenen Kindern zurückkehren.“

Alexandra Stummer

Wer zu uns kommt, kann sich auf Höflichkeit, Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Flexibilität und unser Traditionswissen im Umgang mit Stoffen verlassen. Ob Kunden oder Mitarbeitende, sie alle fühlen sich in der familiären Atmosphäre wohl und bestätigen, dass bei uns der Mensch im Mittelpunkt steht. Allerdings müssen auch wir uns aufgrund bevorstehender Pensionierungen laufend Gedanken über unsere Personalsituation machen; eine unserer treuen Mitarbeiterinnen ist schon seit 34 Jahren im Betrieb.“

Dankbarkeit als Motor

Für die Loyalität und Leistungsbereitschaft ihres Teams ist Alexandra Stummer dankbar, wie für vieles andere. Dankbar zu sein, selbst für die kleinen Dinge, sei ihr Lebensmotto. „Es berührt mich, wenn Menschen, die einst als Kinder vor dreißig Jahren zu uns kamen, nun mit ihren eigenen Kindern zurückkehren. Diese Kontinuität ist wunderbar. Einen besonderen Reiz empfinde ich dabei, wenn wir Kleidungsstücke wie Taufkleider, Kommunionskleider und schließlich Brautkleider von ein und derselben Person über die Jahre hinweg pflegen. Das ist es, was meinen Beruf für mich so besonders macht.“

Alexandra Stummer schaut optimistisch in die Zukunft. „Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst und die Menschen wenden sich zunehmend von der Wegwerf-Mode ab. Mit der richtigen Pflege kann ein qualitativ hochwertiges Kleidungsstück viele Jahrzehnte überdauern. Herausforderungen sehe ich allerdings in der Bearbeitung recycelter Textilien, da diese Technologie noch nicht vollständig ausgereift ist.“ Auch diese Entwicklung werde sie aufmerksam verfolgen und sich schlau machen, um gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner und im Austausch mit dem Team beständige und nachhaltige Lösungen zu finden.